In der heutigen Gesellschaft stehen Jugendliche vor einer Vielzahl von Herausforderungen und Fragen mit Bezug auf ihre Identität, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität. Für junge Menschen, die sich als Teil der queeren Community identifizieren, können diese Herausforderungen besonders komplex sein und mit einer erhöhten Vulnerabilität einhergehen. Dies belegt auch eine Studie der Hochschule Luzern (3): LGBT-Personen (4) verfügen über eine schlechtere psychische Gesundheit und erfahren mehr Diskriminierung und Gewalt. Ferner haben sie einen höheren Substanzkonsum und sind in den Bereichen sexuelle sowie körperliche Gesundheit besonders vulnerabel.
Im Hate Crime Bericht 2023 (5) ist festgehalten, dass in der Schweiz die Anzahl der gemeldeten Vorfälle, verglichen mit dem Vorjahr, um fast 50 % gestiegen ist. Von den 134 gemeldeten Hate Crimes sind etwa 80 % verbal erfolgt, bei fast 20 % handelte es sich um körperliche Gewalt.
Angesichts dieser Realität sind Jugendarbeitende und -organisationen aufgefordert, sich verstärkt auf die Bedürfnisse und Unterstützungsmöglichkeiten von queeren Jugendlichen zu konzentrieren. Safer spaces (6) sind entscheidend für die gesunde Entwicklung von queeren Jugendlichen, sagt auch Sanata Nacro, geschäftsführende Fachreferentin der Mädchen*arbeit NRW:
«Jugendliche brauchen Räume, in denen sie die Möglichkeiten haben, ihre Erfahrungen anzusprechen, ohne dass sie bagatellisiert werden, in denen Diskrimierungserfahrungen besprechbar sind. Sie brauchen die Chance, sich in Bezug auf ihre Identitätsentwicklung auszuprobieren, und zwar jenseits gesellschaftlicher Zuschreibungen.» (7)