Let’s talk about PrEP

Let’s talk about PrEP

7. November 2017

Mit rund 50 Teilnehmenden war die Informationsveranstaltung der Infektiologie des Kantonsspitals St.Gallen sowie unserer Fachstelle sehr gut besucht. Ein ärztlicher Vortrag, ein Erlebnisbericht eines PrEP-Nutzers sowie die Vorstellung der PrEP-Sprechstunde seitens der Infektiologie gaben einen interessanten Einblick in die HIV-Prophylaxe PrEP.

Text: Fachstelle für Aids- und Sexualfragen
Beitragsbild: Fachstelle für Aids- und Sexualfragen

Let’s talk about PrEP

Let’s talk about PrEP: PrEP steht für die Prä-Expositions-Prophylaxe. Das ist ein Medikament, das zuverlässig vor einer Ansteckung mit HIV schützt.

Am Freitag, 3. November 2017 war das Café STGALL in der Bibliothek der Hauptpost in St.Gallen gut besucht. Thema des Abends war die PrEP – die Prä-Expositions-Prophylaxe, ein Medikament, das Sex ohne Kondom ermöglicht und eine HIV-Ansteckung verhindert. «Die Pille schützt wirklich vor einer HIV-Infektion», erklärte der Arzt Axel Schmidt von der PrEP-Sprechstunde des Kantonsspitals St.Gallen in seinem Vortrag.

 

Allerdings sei es gefährlich, die PrEP-Pillen ohne ärztliche Begleitung irgendwo im Netz zu bestellen und einzunehmen. Denn im Netz kursieren Pillen, die unter Umständen nicht die richtigen Wirkstoffe enthalten, um den nötigen Schutz zu gewährleisten. Zudem brauche es regelmässige Gesundheitskontrollen der PrEP-Nutzer: «Die PrEP schützt zwar zuverlässig vor HIV, nicht aber vor anderen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper oder Chlamydien», so Axel Schmidt weiter. Auch die Leber- und Nierenwerte gilt es zu kontrollieren, weshalb ein PrEP-Check alle drei Monate stattfindet. Wer die PrEP einnehmen möchte, muss HIV-negativ sein und über gesunde Leber- und Nierenwerte verfügen.

 

In der PrEP-Sprechstunde erfahren PrEP-Nutzer auch, wie privat importierte Pillen beim Zoll nicht hängenbleiben. Derzeit ist die PrEP in der Schweiz (noch) nicht zugelassen, weshalb Importe nötig sind. Denn das Originalmedikament Truvada kostet bei täglicher Einnahme rund 900 Franken im Monat, was sich nicht jeder leisten kann. Hinzu kommt, dass die Krankenkassen die PrEP nicht bezahlen. Generika aus dem Ausland gibt es bereits ab 70 Franken pro Monatspackung. Jedoch müssen es die richtigen Medikamente sein.

 

Für wen ist die PrEP?
Die PrEP eignet sich für Menschen, die Gefahr laufen, sich mit HIV anzustecken, weil sie keine Kondome benutzen können oder möchten. Je nach Situation können PrEP-Nutzer die PrEP dauernd oder für ein bestimmtes Ereignis nutzen, zum Beispiel für eine Reise in Risikogebiete als sogenannte «Holiday-PrEP». Um herauszufinden, welches PrEP-Einnahmeschema individuell sinnvoll ist, ist eine Beratung in der PrEP-Sprechstunde wesentlich. Auskünfte hierzu gibt es unter +41 71 494 10 28 und prep@kssg.ch.

 

Das Risiko, sich als PrEP-Nutzer häufiger mit anderen Geschlechtskrankheiten zu infizieren, sei allerdings nicht viel höher als beim Sex mit Kondom. Denn die anderen Geschlechtskrankheiten lassen sich bereits über Oralsex oder Küssen übertragen. Sämtliche Informationen zur PrEP in St.Gallen gibt es hier nachzulesen.

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