Hanspeter Niggli, ehemaliger Präsident der AHSGA

Hanspeter Niggli: 33 Jahre im Dienste der AHSGA

An der Mitgliederversammlung vom 11. Mai 2017 übergab Hanspeter Niggli das Präsidium der Aids-Hilfe St.Gallen-Appenzell (AHSGA) in neue Hände. An der Retraite vom 2. September 2017 gab er zudem seinen Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Damit verliert die AHSGA das letzte ihrer Gründungsmitglieder.

Hanspeter Niggli, ehemaliger Präsident der AHSGA

Text: Myshelle Baeriswyl
Bild: Hanspeter Niggli

Hanspeter Niggli war 33 Jahre im Dienste der AHSGA, die am 11. November 1985 gegründet wurde (vgl. Jubiläumsbroschüre «30 Jahre AHSGA»). Sein Engagement für die AHSGA erfolgte primär aus eigener Betroffenheit, aber auch auf Initiative der Homosexuellen-Arbeitsgruppe St.Gallen HAGS.

 

Von der Freiwilligenarbeit zur professionellen Aids-Hilfe

In ihren Anfängen beruhte die AHSGA auf reiner Freiwilligenarbeit. Die Basis dazu ergab sich aus den damals bekannten Aktivitäten in den Vereinigten Staaten und auch mit den Ideen der Aids-Hilfe Schweiz. Alles war neu und beängstigend, aber herausfordernd. So begann die AHSGA mit einer Beratungstelefongruppe. Bei der Betreuung von Betroffenen zeigte sich aber bald, dass die Mitglieder damit überfordert waren. Daher gaben sie diesen Bereich auf. Im Prinzip war alles neu. Daher mussten sie Einsatz für Einsatz neu erarbeiten, entwickeln und festigen. Doch der Idealismus und Einsatz waren grossartig.

Bald gelang es, das erste «Büro» in Betrieb zu nehmen. Nach zwei Jahren wagte man es, ins Zentrum von St.Gallen zu ziehen. Schon früh gelang es, mit der Infektiologie des Kantonsspitals St.Gallen erfolgreich zusammenzuarbeiten. So blieb das AHSGA-Team immer «up to date», was die Trends in der Prävention und den Stand der Forschung betrifft.

Im Jahr 1990 wurde der Entschluss gefasst, die AHSGA zu professionalisieren und eine Geschäftsstelle an der Tellstrasse 4 aufzubauen, wo sie als «Fachstelle für Aids- und Sexualfragen» bis heute ihren Geschäftssitz hat. Es war kein leichtes Unterfangen. Auch gab es einige Widerstände dabei zu bekämpfen. Doch letztlich liess sich der grosse Aufbruch erfolgreich umsetzen.

 

Die Meilensteine

Hanspeter Niggli hatte unterschiedliche Aufgaben innerhalb der AHSGA inne. Von 1985 bis 1993 war er Kassier und verwaltete u. a. die Unterstützungsbeiträge des Kantons St.Gallen, die als Basis für die vom Kanton übernommenen Leistungen der AHSGA bis heute nachwirken. 1990 kam es zur ersten Leistungsvereinbarung. Von 1997 bis 2013, also 18 Jahre lang, war Hanspeter Niggli Vizepräsident der AHSGA; zweimal, von 1988 bis 1992 und 2014 bis 2017, gar deren Präsident.

Seit seiner ersten Amtszeit als Präsident drängte Hanspeter Niggli darauf, das Präsidium und den Vorstand politisch zu verankern. Auf den mehr oder weniger reibungslosen Verlauf der Professionalisierung ist er bis heute stolz. Während 14 Jahren arbeitete er mit dem damaligen Geschäftsleiter Johannes E. Schläpfer zusammen. In dieser Zeit erarbeitete er mit dem AHSGA-Team unter anderem auch das Leitbild.

Als spezielle Herausforderung erinnert er sich an das Projekt «Skorpion» – die Spritzenabgaben für den Kanton St.Gallen. Auch die Zeitschrift Dialog erblickte in dieser Zeit das Licht der Welt, das Richard Butz als Redaktor verantwortete. Des Weiteren entstanden während Hanspeter Nigglis Engagement verschiedene Lehrmittel – wie zum Beispiel «Freundschaft-Liebe-Sexualität», das damals zum Teil auf Empörung und Proteste stiess.

 

Abschied

In seiner zweiten Präsidialzeit, diesmal mit der neuen Geschäftsleiterin Myshelle Baeriswyl, ging die erfolgreiche Zusammenarbeit weiter – «nach erstem Abtasten», wie Hanspeter Niggli einmal schrieb und weiter betonte, wie stolz er wäre, dass er dem neuen Präsidenten Nils Rickert einen gut funktionierenden Vorstand, eine motivierte und erfolgreiche Geschäftsstelle sowie einen finanziell gesunden Verein übergeben konnte. Seine Vorstandstätigkeit sei für Hanspeter Niggli stets bereichernd gewesen. Als Mann der Wirtschaft tat er sich aber zuweilen schwer mit dem «Sozi-Groove», meinte er augenzwinkernd. Aber er lernte viele tolle Menschen kennen und schätzen.

Im Rückblick auf die Meilensteine der AHSGA sei er noch immer stolz darauf, dass die AHSGA in vielen Bereichen Trends erkannt und umgesetzt habe. So auch die Schwerpunktsetzung auf Sexualpädagogik inklusive Lehrmittel.

Lieber Hanspeter Niggli, deine Verdienste für die AHSGA sind unschätzbar. Jeder Dank greift letztlich zu kurz. Ohne dich gäbe es die AHSGA in dieser Form nicht. Ich persönlich habe sehr gerne mit dir zusammengearbeitet … nach kurzem Abtasten (lach). Wir vermissen dich: deinen Humor, deine direkte, aber stets wertschätzende Art. Alles Gute – und viele neue bleibenden Einblicke in deinen filmischen Exkursionen im KINOK.

Hanspeter Niggli, ehemaliger Präsident der AHSGA

Hanspeter Niggli: 33 Jahre im Dienste der AHSGA

An der Mitgliederversammlung vom 11. Mai 2017 übergab Hanspeter Niggli das Präsidium der Aids-Hilfe St.Gallen-Appenzell (AHSGA) in neue Hände. An der Retraite vom 2. September 2017 gab er zudem seinen Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Damit verliert die AHSGA das letzte ihrer Gründungsmitglieder.

Hanspeter Niggli, ehemaliger Präsident der AHSGA

Text: Myshelle Baeriswyl
Bild: Hanspeter Niggli

Hanspeter Niggli war 33 Jahre im Dienste der AHSGA, die am 11. November 1985 gegründet wurde (vgl. Jubiläumsbroschüre «30 Jahre AHSGA»). Sein Engagement für die AHSGA erfolgte primär aus eigener Betroffenheit, aber auch auf Initiative der Homosexuellen-Arbeitsgruppe St.Gallen HAGS.

 

Von der Freiwilligenarbeit zur professionellen Aids-Hilfe

In ihren Anfängen beruhte die AHSGA auf reiner Freiwilligenarbeit. Die Basis dazu ergab sich aus den damals bekannten Aktivitäten in den Vereinigten Staaten und auch mit den Ideen der Aids-Hilfe Schweiz. Alles war neu und beängstigend, aber herausfordernd. So begann die AHSGA mit einer Beratungstelefongruppe. Bei der Betreuung von Betroffenen zeigte sich aber bald, dass die Mitglieder damit überfordert waren. Daher gaben sie diesen Bereich auf. Im Prinzip war alles neu. Daher mussten sie Einsatz für Einsatz neu erarbeiten, entwickeln und festigen. Doch der Idealismus und Einsatz waren grossartig.

Bald gelang es, das erste «Büro» in Betrieb zu nehmen. Nach zwei Jahren wagte man es, ins Zentrum von St.Gallen zu ziehen. Schon früh gelang es, mit der Infektiologie des Kantonsspitals St.Gallen erfolgreich zusammenzuarbeiten. So blieb das AHSGA-Team immer «up to date», was die Trends in der Prävention und den Stand der Forschung betrifft.

Im Jahr 1990 wurde der Entschluss gefasst, die AHSGA zu professionalisieren und eine Geschäftsstelle an der Tellstrasse 4 aufzubauen, wo sie als «Fachstelle für Aids- und Sexualfragen» bis heute ihren Geschäftssitz hat. Es war kein leichtes Unterfangen. Auch gab es einige Widerstände dabei zu bekämpfen. Doch letztlich liess sich der grosse Aufbruch erfolgreich umsetzen.

 

Die Meilensteine

Hanspeter Niggli hatte unterschiedliche Aufgaben innerhalb der AHSGA inne. Von 1985 bis 1993 war er Kassier und verwaltete u. a. die Unterstützungsbeiträge des Kantons St.Gallen, die als Basis für die vom Kanton übernommenen Leistungen der AHSGA bis heute nachwirken. 1990 kam es zur ersten Leistungsvereinbarung. Von 1997 bis 2013, also 18 Jahre lang, war Hanspeter Niggli Vizepräsident der AHSGA; zweimal, von 1988 bis 1992 und 2014 bis 2017, gar deren Präsident.

Seit seiner ersten Amtszeit als Präsident drängte Hanspeter Niggli darauf, das Präsidium und den Vorstand politisch zu verankern. Auf den mehr oder weniger reibungslosen Verlauf der Professionalisierung ist er bis heute stolz. Während 14 Jahren arbeitete er mit dem damaligen Geschäftsleiter Johannes E. Schläpfer zusammen. In dieser Zeit erarbeitete er mit dem AHSGA-Team unter anderem auch das Leitbild.

Als spezielle Herausforderung erinnert er sich an das Projekt «Skorpion» – die Spritzenabgaben für den Kanton St.Gallen. Auch die Zeitschrift Dialog erblickte in dieser Zeit das Licht der Welt, das Richard Butz als Redaktor verantwortete. Des Weiteren entstanden während Hanspeter Nigglis Engagement verschiedene Lehrmittel – wie zum Beispiel «Freundschaft-Liebe-Sexualität», das damals zum Teil auf Empörung und Proteste stiess.

 

Abschied

In seiner zweiten Präsidialzeit, diesmal mit der neuen Geschäftsleiterin Myshelle Baeriswyl, ging die erfolgreiche Zusammenarbeit weiter – «nach erstem Abtasten», wie Hanspeter Niggli einmal schrieb und weiter betonte, wie stolz er wäre, dass er dem neuen Präsidenten Nils Rickert einen gut funktionierenden Vorstand, eine motivierte und erfolgreiche Geschäftsstelle sowie einen finanziell gesunden Verein übergeben konnte. Seine Vorstandstätigkeit sei für Hanspeter Niggli stets bereichernd gewesen. Als Mann der Wirtschaft tat er sich aber zuweilen schwer mit dem «Sozi-Groove», meinte er augenzwinkernd. Aber er lernte viele tolle Menschen kennen und schätzen.

Im Rückblick auf die Meilensteine der AHSGA sei er noch immer stolz darauf, dass die AHSGA in vielen Bereichen Trends erkannt und umgesetzt habe. So auch die Schwerpunktsetzung auf Sexualpädagogik inklusive Lehrmittel.

Lieber Hanspeter Niggli, deine Verdienste für die AHSGA sind unschätzbar. Jeder Dank greift letztlich zu kurz. Ohne dich gäbe es die AHSGA in dieser Form nicht. Ich persönlich habe sehr gerne mit dir zusammengearbeitet … nach kurzem Abtasten (lach). Wir vermissen dich: deinen Humor, deine direkte, aber stets wertschätzende Art. Alles Gute – und viele neue bleibenden Einblicke in deinen filmischen Exkursionen im KINOK.

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