St.Gallen Pride – wir reden über Vielfalt

12. August 2023

Reden über Vielfalt: tun wir! 

Text: Predrag Jurisic/Adrian Knecht
Beitragsbild: St.Gallen Pride

 

Anlässlich der ersten Pride in St.Gallen portraitieren wir Menschen, die für Vielfalt stehen. Hetero, homo, lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell, trans, intergeschlechtlich, queer, cis, nonbinär und viele mehr, die alle Teil der Menschheit sind.

 

Ginger

Als nicht-binäre Person ist Ginger weder Mann noch Frau und auch nichts dazwischen. Non-Binarität ist nämlich eine ganz eigene Identität, die eben nicht in das zweiseitige Bild von Mann und Frau reinpasst. Ginger lebt und liebt polyamor. Das bedeutet, dass Ginger und die Partner*innen mehrere Beziehungen pflegen können und dies oft auch tun. Diese Beziehungen sind ganz unterschiedlich – manchmal eher romantisch, manchmal eher körperlich.

 

Maria

Nicht-monogame – also polyamore – Menschen sind auf der sexuellen sowie auf der romantischen Ebene für mehr als eine Person offen. Maria erzählt dazu von ihren Erfahrungen und auch davon, was sie sich künftig von der Gesellschaft wünscht.

 

Gioey

Drag ist eine Kunstform, die non-binäre und binäre Formen von sozialem und sichtbarem Geschlecht darstellt, überzeichnet und zelebriert. Drag spielt bewusst mit Vorurteilen und Übersteigerungen, um Menschen in ihren Herzen und Gedanken von Selbst- und Fremdenhass zu befreien.

 

Sari

Sari lebt und liebt heterosexuell. Sie wünscht sich von heterosexuellen Menschen mehr Unterstützung für alle möglichen Formen von Liebe und Partnerschaft.

 

Wir reden darüber

Wenn du Fragen zur Vielfalt hast oder eine Beratung wünschst, kontaktiere uns über einen dieser Kanäle: info@ahsga.ch | 071 223 68 08 | WhatsApp.

Hast du Lust, mitzumachen und deine persönliche Geschichte zum Thema Vielfalt zu erzählen?

Gesucht: Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie

22. Dezember 2022

Die Fachstelle für Aids- und Sexualfragen sucht nach Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie, die in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz kommt. Thema: Vielfalt an sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsmodellen zeigen.

Text: Predrag Jurisic
Beitragsbild: pixabay.com

Hast du Lust, mitzumachen und deine persönliche Geschichte zum Thema Vielfalt zu erzählen?

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Idee zur Videoclip-Serie

Die einzelnen Protagonist*innen erzählen in ca. einer Minute ihre persönliche Lebensgeschichte zum Thema Vielfalt. Zur Umsetzung der Videoclip-Serie suchen wir deshalb Personen mit einem oder mehreren der folgenden Vielfaltsmerkmale:

  • eine bi-/pansexuelle Person
  • einen schwulen Mann
  • eine trans Person
  • eine non-binäre Person
  • eine intergeschlechtliche Person
  • eine Person vom Aro-Ace-Spektrum
  • eine heterosexuelle Person
  • eine Person, die in einer offenen oder polyamoren Beziehung lebt
  • Eltern einer Person, die eines der oben gelisteten Vielfaltsmerkmale hat

Eine lesbische Protagonistin haben wir schon gewonnen.

Bist du interessiert?

Dann melde dich bei predrag.jurisic@ahsga.ch und erfahre mehr über dieses Projekt.

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Gesucht: Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie

22. Dezember 2022

Die Fachstelle für Aids- und Sexualfragen sucht nach Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie, die in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz kommt. Thema: Vielfalt an sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsmodellen zeigen.

Text: Predrag Jurisic
Beitragsbild: pixabay.com

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Idee zur Videoclip-Serie

Die einzelnen Protagonist*innen erzählen in ca. einer Minute ihre persönliche Lebensgeschichte zum Thema Vielfalt. Zur Umsetzung der Videoclip-Serie suchen wir deshalb Personen mit einem oder mehreren der folgenden Vielfaltsmerkmale:

  • eine bi-/pansexuelle Person
  • einen schwulen Mann
  • eine trans Person
  • eine non-binäre Person
  • eine intergeschlechtliche Person
  • eine Person vom Aro-Ace-Spektrum
  • eine heterosexuelle Person
  • eine Person, die in einer offenen oder polyamoren Beziehung lebt
  • Eltern einer Person, die eines der oben gelisteten Vielfaltsmerkmale hat

Eine lesbische Protagonistin haben wir schon gewonnen.

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Kann sein T-Shirt im Seebad nicht ausziehen: Transmann Logan in «Sous la Peau».

«Ich bin verliebt in mich»

13. September 2021

Tiefgründig, intim und berührend: Die Filmvorführung «Sous la Peau» mit anschliessendem Thementalk hat am 9. September rund 90 Besucher*innen ins Palace St.Gallen gelockt und im Herzen ergriffen. Eine Rückschau zur siebten Edition der Gender-Matters-Veranstaltungsreihe.

Text: Predrag Jurisic
Beitragsbild: Aardvark Film Emporium
Bilder im Palace: Adrian Knecht

Während der gesamten Spielzeit bleibt der Genfer Regisseur Robin Harsch dem Titel seines Dokumentarfilms treu: In «Sous la Peau» (zu Deutsch: «Unter der Haut») begleitet er drei trans Jugendliche während zwei Jahren auf dem Weg ihrer Transition. Mit Momenten, die buchstäblich unter die Haut gehen. Wie bei trans Frau Effie Alexandra, einer Protagonistin im Film, als sie nach ihrer Transition mit geschlechtsangleichenden Operationen ihr aktuelles Befinden beschreibt: «Ich bin verliebt in mich.» Dieser Satz verdeutlicht eindrücklich, was trans Menschen erleben, wenn sie nach aussen hin endlich so sein können, wie sie im Inneren sind: eine Befreiung vom bisherigen und ein freudvolles Ankommen im eigentlichen Ich.

 

«Wie ein Gefängnis, das man einreissen möchte»

Ein weiterer Protagonist im Film ist trans Mann Logan. In einer Szene sitzt er auf dem Steg eines Seebads und beobachtet das Treiben im Wasser und am Strand. Er selbst geht nicht ins Wasser. Er könne seinen Oberkörper nicht zeigen. Dieser sei für ihn wie ein Gefängnis, das er einreissen möchte. Bis zur Angleichung an die männliche Brust bindet Logan seinen Oberkörper ab, damit die Konturen der weiblichen Brust nicht zu sehen sind. Umso befreiter und stolzer zeigt Logan am Ende des Films Söan, dem dritten Protagonisten und trans Mann im Film, das Resultat der Mastektomie (= operative Entfernung von Brustgewebe).

Kann im Seebad sein T-Shirt nicht ausziehen: Trans Mann Logan im Dokumentarfilm «Sous la Peau». (Quelle: YouTube-Trailer von Aardvark Film Emporium)

 

Trans Personen im Zentrum

Trans Personen kommen nur selten selber zu Wort. Oft wird über sie statt mit ihnen gesprochen – ob in den Medien, in Expert*innenrunden oder im Alltag. Dabei sind sie es, die am besten wissen, was trans sein bedeutet, wie es sich anfühlt und welchen Hürden sie im Alltag begegnen.

Diesem Zustand wirkt die siebte Edition von Gender Matters, der Veranstaltungsreihe des Kompetenzzentrums Integration und Gleichstellung (KIG), entgegen: Nach der Filmvorführung von «Sous la Peau» lädt Rahel Fenini, Gleichstellungsbeauftragte des Kantons St.Gallen (KIG), das Publikum zum Thementalk mit trans Personen ein.

Auf der Bühne vertreten sind: Jason Zellweger (trans Mann), Amanda Künzle (trans Frau) und Fabian Marcionetti (trans Mann und Aktivist in St.Gallen). Als Fachexperte anwesend ist Thomas Egger (stellvertretender Chefarzt Psychosomatik der Klinik Gais). Durch den Talk führt Adrian Knecht, Projektleiter MSM/LGBTIQA+ der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen.

Rahel Fenini, Gleichstellungsbeauftragte des Kantons St.Gallen, eröffnet den Themenabend im Palace St.Gallen. (Bild: Adrian Knecht)

 

«Eltern verlieren nicht einen Sohn oder eine Tochter»

«Wie viele trans Menschen gibt es in der Schweiz?», lautet eine der Fragen, die Adrian Knecht dem Plenum stellt. Laut Transgender Network Switzerland (TGNS) wurden trans Menschen hierzulande nie gezählt. Studien aus dem Ausland zeigen verschiedene Häufigkeiten auf: von 0,5 bis 3 Prozent der Bevölkerung. Umgerechnet auf die 8,7 Millionen Schweizer*innen (Stand 2020: Bundesamt für Statistik) hiesse dies, dass zwischen 43’500 und 261’000 trans Menschen in der Schweiz leben. Dies entspricht der Grösse einer mittleren bis grösseren Stadt.

Auf die Frage, was sich die drei trans Personen auf der Bühne in ihrer Kindheit oder Jugend gewünscht hätten, antworten sie: «Mehr Unterstützung im Umfeld, mehr Informations- und Beratungsmöglichkeiten oder auch die Einstellung, dass Eltern nicht einen Sohn oder eine Tochter verlieren. Sie behalten schlicht und einfach ihr Kind.»

 

«Trans ist ein Thema, aber kein Trend»

Zahlreiche Medienberichte und Fernsehbeiträge greifen das Thema Trans/Transgender auf. Häufig ist dabei die Rede von einem Trans-Trend oder einem Zeitgeist-Phänomen. Darauf angesprochen entgegnet Thomas Egger, stellvertretender Chefarzt Psychosomatik der Klinik Gais: «Trans ist ein Thema, aber kein Trend. Heute gibt es nicht mehr trans Personen als früher.» Der Unterschied zu früher: Es gibt heute mehr Vorbilder, mehr Informationen und mehr Sichtbarkeit zu diesem Thema. Dies wiederum macht trans Menschen Mut, mehr zu sich zu stehen, Beratungen in Anspruch zu nehmen und den Weg ihrer Transition zu gehen. «Ausserdem ist trans sein ganz normal, wenn es um Geschlechtsidentitäten geht. Es ist weder eine Krankheit noch eine Modeerscheinung», ergänzt Thomas Egger seine Antwort.

«Ab wann ist denn ein Mensch trans?», wirft Adrian Knecht die nächste Frage in die Runde. «Eine Person ist dann trans, sobald sie sich als trans definiert», erklärt Amanda Künzle. Es gebe keine weiteren Faktoren oder Merkmale, die einen trans Menschen definieren, insbesondere von aussen.

Rund 90 Besucher*innen kamen zur Filmvorführung von «Sous la Peau» sowie zum Thementalk im Anschluss. (Bild: Adrian Knecht)

 

Beratungs-, Treff- und Austauschmöglichkeiten in der Ostschweiz

Zum Schluss will Adrian Knecht noch wissen, welche Beratungs-, Treff- und Austauschmöglichkeiten es für trans Menschen in der Ostschweiz gibt. Fabian Marcionetti, trans Mann und Aktivist in St.Gallen, erwähnt «otherside» sowie «s bunte Grüppli». In diesen Gruppen finden trans Personen Gleichgesinnte und können sich ungezwungen treffen und austauschen. Amanda Künzle ergänzt dazu das Transgender Network, das sich national für trans Menschen einsetzt und als erste Anlaufstelle für verschiedene Fragen dient.

Die einzelnen Adressen dazu gibt es hier:

Neben den Peer-to-Peer-Gruppen gibt es zusätzliche Beratungsstellen:

 

Nächster Anlass: Living Library

Gemeinsam mit der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen (AHSGA) hat das Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung (KIG) den Anlass im Palace St.Gallen durchgeführt. Ein weiterer Anlass zu queeren Themen findet am Sonntag, 7. November von 15 bis 19 Uhr im talhof St.Gallen statt: Living Library.

An diesem Anlass berichten die «lebenden Büchern» aus der LGBTIQA+ Community aus ihrem Leben: Sie erklären den Besucher*innen in einem Bistro-Ambiente, wie es ist, anders zu sein. Dabei vermittelten sie Wissen und Erfahrungen zu verschiedenen sexuellen Orientierungen sowie Geschlechtsidentitäten. Parallel dazu bieten die Fachstelle für Aids- und Sexualfragen und das Kantonsspital St.Gallen eine HIV-/STI-Test-Aktion für queere Jugendliche an.

Wie die Living Library 2020 war, sehen Sie hier.

Living Library 2020: Die Erstausgabe war ein geglückter Start.

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Gesucht: Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie

22. Dezember 2022

Die Fachstelle für Aids- und Sexualfragen sucht nach Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie, die in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz kommt. Thema: Vielfalt an sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsmodellen zeigen.

Text: Predrag Jurisic
Beitragsbild: pixabay.com

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Idee zur Videoclip-Serie

Die einzelnen Protagonist*innen erzählen in ca. einer Minute ihre persönliche Lebensgeschichte zum Thema Vielfalt. Zur Umsetzung der Videoclip-Serie suchen wir deshalb Personen mit einem oder mehreren der folgenden Vielfaltsmerkmale:

  • eine bi-/pansexuelle Person
  • einen schwulen Mann
  • eine trans Person
  • eine non-binäre Person
  • eine intergeschlechtliche Person
  • eine Person vom Aro-Ace-Spektrum
  • eine heterosexuelle Person
  • eine Person, die in einer offenen oder polyamoren Beziehung lebt
  • Eltern einer Person, die eines der oben gelisteten Vielfaltsmerkmale hat

Eine lesbische Protagonistin haben wir schon gewonnen.

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COMOUT – Infos zu LGBTIQA+ und Vielfalt

Schön, dass du uns aus Interesse an Vielfalt oder nach einem COMOUT Workshop besuchst. Auf dieser Seite haben wir die wichtigsten Informationen zu sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität für dich zusammengefasst. Ausserdem findest du Links zu weiterführenden Angeboten. Wenn du Fragen hast, darfst du uns gerne kontaktieren. Möchtest du einen COMOUT Workshop buchen oder mehr über unser Schulprojekt erfahren? Hier findest du alle Infos zu COMOUT.


Begriffe

LGBTIQA+: Definition

Die Vielfalt an sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten ist gross. Diese Vielfalt wird mit Kürzeln wie «LGBT», «LGBTI» oder «LGBTIQA+» beschrieben. LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender – also Lesben, Schwule, Bisexuelle und trans Menschen. Es geht einerseits um die sexuelle Orientierung (LGB), anderseits um die Geschlechtsidentität (T). Heute wird der Term häufig durch IQA+ erweitert, was für «intergeschlechtlich», «queer» und «asexual» steht. Durch das Plus sind alle geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen inkludiert. Bei Transgender und auch Intergeschlechtlichkeit handelt es sich um eine Frage der Geschlechtsidentität bzw. die körperliche Ebene und nicht um eine sexuelle Orientierung. Trans Menschen können sowohl eine heterosexuelle als auch eine bi- oder homosexuelle Orientierung haben. In jüngerer Zeit wird auch das aus dem englischen Sprachraum stammende «queer» (dt. «seltsam» oder «sonderbar») als positives Synonym für LGBTIQA+ verwendet.


Vielfalt – mittendrin

Zwischen drei und zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung – in der Stadt St.Gallen sind das zwischen 2200 und 7500 Personen – sind lesbisch, schwul, bisexuell und/oder trans. Sie leben mittendrin: in Schulen, im Arbeitsleben, in Vereinen und Jugendgruppen, in Religionsgemeinschaften. Dadurch wird unsere Gesellschaft bunt und vielfältig.

Leider kommt es auch heute immer wieder vor, das LGBTIQ-Menschen verbal oder körperlich angegriffen werden. Das wird Homophobie oder Queerfreindlichkeit genannt. Falls auch du solche Übergriffe oder Hate Crimes (= Hassverbrechen) erlebst, kannst du diese hier melden.

 

Wen liebe ich?

Menschen entscheiden nicht darüber, in welchen Menschen sie sich verlieben. Sie verlieben sich einfach. Eine klare Grenze zwischen lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell gibt es nicht. Je nachdem brauchst du Mut, um zu deinen Gefühlen zu stehen. Ob lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell: Eine Beziehung mit einem anderen Menschen ist schön, kann aber auch herausfordernd und schwierig sein. Da spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle.

 

Coming-out

Coming-out heisst «zu sich selber stehen», «sich nicht länger verstecken» – weder vor dir noch vor anderen Menschen. Ein Coming-out kann je nach Person unterschiedlich ablaufen. Wenn du in deinen Gefühlen unsicher bist («Wer bin ich?» oder «Auf wen stehe ich?»), ist das okay. Es kann dir helfen, mit einer vertrauten Person zu sprechen oder dich bei uns beraten zu lassen.

Wenn du dich outest, dann möchtest du, dass …

  • … dich dein Umfeld ernst nimmt.
  • … dir deine Mitmenschen mit Verständnis begegnen.
  • … die Person es für sich behält, bei der du dich outest.
  • … du unterstützt wirst und jemand bei Bedarf Hilfe holt.
  • … dass die Vertrauensperson weiterhin ein*e gute*r Freund*in bleibt.

Hast du weitere Fragen?

Dann freuen wir uns über deine Nachricht per Mail oder auf Social Media. Du kannst uns auch einfach anrufen.



Wohin du dich wenden kannst

 

  • Fachstelle für Aids- und Sexualfragen: Beratungen zum Coming-out und zur sexuellen Gesundheit: www.ahsga.ch.
  • LGBT Helpline: Meldestelle für Diskriminierung und homo-/transphoberansphobe Gewalt: 0800 133 133 / hello@lgbt-helpline.ch / www.lgbt-helpline.ch.
  • Dr. Gay: Informationsplattform zum Safer Sex für schwule, bi und queere Männer: www.drgay.ch.
  • Milchjugend: Grösste queere Jugendorganisation der Schweiz für lesbische, schwule, bi, trans, intergeschlechtliche und asexuelle/aromantische Jugendliche und für alle dazwischen und ausserhalb: www.milchjugend.ch.
  • otherside und s bunte Grüppli, die lokalen queeren Gruppierungen für St.Gallen und Umgebung.
  • du-bist-du: Peer-to-Peer Beratung für Jugendliche von Jugendlichen: www.du-bist-du.ch.
  • TGNS: für trans Jugendliche/Menschen und deren Eltern: www.tgns.ch.
  • fels: Verein von und für Eltern von Lesben und Schwulen: www.fels-eltern.ch.
  • 147: rund um die Uhr Beratung und Hilfe für Jugendliche: Telefon 147 oder www.147.ch.

Beratungsstelle für MSM, FSF & LGBTIQA+

Lesbisch, schwul, bi, trans*, inter*, queer, asexuell …? Als Beratungsstelle für LGBTIQA+ Menschen bieten wir Informationen und persönliche Beratungen zur sexuellen Gesundheit sowie zu Community-Themen an.

Wir setzen uns für eine Haltung ein, die die Vielfalt der Menschen (LGBTIQA+) abbildet. Dabei engagieren wir uns unter anderem für:

  • mehr Akzeptanz am Arbeitsplatz, in Schulen, Familien und in der Religion
  • mehr Sichtbarkeit und Gleichstellung in Gesellschaft und Politik
  • mehr Lebensqualität von LGBTIQA+ Menschen dank Förderung ganzheitlicher Gesundheit

Wir bestärken LGBTIQA+ Menschen darin, gesundheitsfördernd zu handeln. Unsere Fachstelle hat dazu die Kompetenz, Beratungen im Bereich der sexuellen Vielfalt anzubieten.

Infos und Beratung für Männer, die mit Männern Sex haben (MSM)

Infos und Beratung für Frauen, die mit Frauen Sex haben (FSF)

Infos und Beratung für die LGBTIQA+ Community


Beratung zum Coming-out und zur Männergesundheit

So vielfältig, wie die Menschen sind, sind auch ihre Fragen in Bezug auf die sexuelle Vielfalt sowie die persönliche sexuelle Orientierung. Das können Fragen zu HIV, Aids und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) sein oder die Standortbestimmung zum Coming-out-Prozess.

Welches Anliegen Sie auch immer haben, wir beraten Sie dabei – unter anderem zu diesen Fragen:

  • Wie stehe ich zu meiner sexuellen Orientierung und Identität? Was brauche ich, um sie anzunehmen?
  • Bin ich Diskriminierungen ausgesetzt? Was kann ich dagegen tun?
  • Würde mir eine therapeutische oder rechtliche Unterstützung in bestimmten Lebensphasen helfen? Wo erhalte ich sie?
  • Was brauche ich, um mich am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Familie outen zu können?
  • Wie handle ich, wenn mir ein Coming-out unmöglich erscheint?
  • Wo kann ich mich mit anderen LGBTIQA+ Menschen austauschen?

Unsere Erstberatungen sind kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym.

Wenn es angezeigt ist, beraten und informieren die Mitarbeitenden unserer Fachstelle auch Angehörige. Dabei unterstützen sie Angehörige in der Gestaltung eines Umfeldes, in dem sexuelle Vielfalt akzeptiert ist.

Darüber hinaus arbeiten wir mit anderen Fachstellen aus der Region zusammen – z. B. in diesen Bereichen:

  • Recht
  • Budgetberatung
  • Opferhilfe
  • medizinische Aspekte
  • psychologische Begleitung

Fragen Sie uns – wir vermitteln Ihnen die entsprechenden Kontakte gerne.

Beratung über den Live-Chat

Mo, Mi, Do: 9–12Uhr / 14–17 Uhr
Di: 9–12Uhr
Freitag geschlossen

Hinweis zur WhatsApp-Beratung
WhatsApp ist keine sichere Verbindung. Übermitteln Sie in der WhatsApp-Beratung deshalb keine Angaben zu Ihrer Person wie Namen, Alter, Adresse, Wohnort, Geburtsdatum etc., sondern nur Ihr Pronomen. Nach einer WhatsApp-Beratung löscht die jeweils beratende Fachperson den gesamten Chatverlauf. Falls Sie eine Beratung über eine sichere Verbindung wünschen, dürfen Sie uns während der Bürozeiten gerne unter 071 223 68 08 anrufen oder eine E-Mail senden.

Telefon während Bürozeiten

Mo, Mi, Do: 9–12Uhr / 14–17 Uhr
Di: 9–12Uhr
Freitag geschlossen


In Fällen von homo- und transphober Gewalt – unabhängig vom Kontext – wenden Sie sich an die LGBT+ Helpline:

0800 133 133 / hello@lgbt-helpline.ch.

 

Weitere Informationen, Literatur und Links zur Homosexualität finden Sie in den nachfolgenden Abschnitten.

  • Dawson, J. (2015). How tob e gay. Alles über Coming-out, Sex, Gender und Liebe. Frankfurt: Fischer.
  • Diverse Autor*innen (2020). QUEER SEX – whatever the fuck you want!
  • Downs, A. (2012). The Velvet Rage: Overcoming the Pain of Growing Up Gay in a Straight Man’s World (Englisch). USA, Little, Brown and Company.
  • Mildenberger, F. (2014). Was ist Homosexualität? Forschungsgeschichte, gesellschaftliche Entwicklungen und Perspektiven. Hamburg: Männerschwarm Verlag.
  • Pommerenke, S. (2008). Küsse in Pink. Das lesbische Coming-Out-Buch. Berlin: Krug & Schadenberg.
  • Rauchfleisch, U. (2012). Mein Kind liebt anders. Ein Ratgeber für Eltern homosexueller Kinder. Ostfildern: Patmos.
  • Thorens-Gaud, E. (2012). Lesbische und schwule Jugendliche. Ratschläge für Lehrpersonen. Hilfe für Eltern. Zug, Klett & Balmer.
  • Voss, H.J. (2013). Biologie & Homosexualität. Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext. Münster: Unrast.
  • Aimée & Jaguar (D, 2008)
  • Blau ist eine warme Farbe (La vie d’adèle) (F, 2013)
  • Call me by your name (USA, 2017)
  • Carol (USA, 2015)
  • Der Kreis (CH, 2014)
  • Die verborgene Welt (SA, 2008)
  • Freeheld (USA, 2015)
  • Jongens (NL, 2015)
  • Love, Simon (USA, 2018)
  • Milk (USA, 2008)
  • Mario (CH, 2018)
  • Prayers for Bobby (USA, 2008)
  • Pride (GB, 2014)
  • Women love Women (USA, 2000)

Verbände und Vernetzungsmöglichkeiten


Beratung zum Coming-out und zur Frauengesundheit

In der Öffentlichkeit fehlt es oft an Informationen und Anlaufstellen zur sexuellen Gesundheit von Frauen, die Sex mit anderen Frauen haben (FSF). Unsere Fachstelle bietet Ihnen hierzu Informationen, Beratungen und Vernetzungsmöglichkeiten an. Unsere Erstberatungen erfolgen kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym.

Unter anderem beraten und informieren wir Sie zu diesen Themen:

  • Sexuelle Orientierung und Identität: Wie stehe ich dazu? Was benötige ich, um sie anzunehmen?
  • Diskriminierungen und Gewalt: Wie kann ich mich davor schützen? Wo bekomme ich Hilfe?
  • Sexuelle Gesundheit: Weiss ich über Safer Sex zwischen Frauen genug Bescheid? Wie geht es mir mental?
  • Brauche ich eine therapeutische oder rechtliche Unterstützung in bestimmten Lebensphasen? Wo bekomme ich diese?
  • Wie kann ich mich am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Familie outen?
  • Was tun, wenn mir ein Coming-out unmöglich erscheint?
  • Wo kann ich mich mit anderen LGBTIQA+ Menschen austauschen?

Wenn es angezeigt ist, beraten und informieren unsere Mitarbeiter*innen auch Angehörige und bieten Hand in der Gestaltung eines Umfeldes, in dem sexuelle Vielfalt akzeptiert wird.

Überdies arbeiten wir mit anderen Fachstellen aus der Region zusammen – z. B. in diesen Bereichen:

  • Recht
  • Budgetberatung
  • Opferhilfe
  • medizinische Aspekte
  • psychologische Begleitung

Fragen Sie uns – wir vermitteln Ihnen die entsprechenden Kontakte gerne.

Beratung über den Live-Chat

Mo, Mi, Do: 9–12Uhr / 14–17 Uhr
Di: 9–12Uhr
Freitag geschlossen

Hinweis zur WhatsApp-Beratung
WhatsApp ist keine sichere Verbindung. Übermitteln Sie in der WhatsApp-Beratung deshalb keine Angaben zu Ihrer Person wie Namen, Alter, Adresse, Wohnort, Geburtsdatum etc., sondern nur Ihr Pronomen. Nach einer WhatsApp-Beratung löscht die jeweils beratende Fachperson den gesamten Chatverlauf. Falls Sie eine Beratung über eine sichere Verbindung wünschen, dürfen Sie uns während der Bürozeiten gerne unter 071 223 68 08 anrufen oder eine E-Mail senden.

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In Fällen von homo- und transphober Gewalt – unabhängig vom Kontext – wenden Sie sich an die LGBT+ Helpline:

0800 133 133 / hello@lgbt-helpline.ch.

 

Weitere Informationen, Literatur und Links zur Homosexualität finden Sie in den nachfolgenden Abschnitten.

  • Dawson, J. (2015). How tob e gay. Alles über Coming-out, Sex, Gender und Liebe. Frankfurt: Fischer.
  • Diverse Autor*innen (2020). QUEER SEX – whatever the fuck you want!
  • Downs, A. (2012). The Velvet Rage: Overcoming the Pain of Growing Up Gay in a Straight Man’s World (Englisch). USA, Little, Brown and Company.
  • Mildenberger, F. (2014). Was ist Homosexualität? Forschungsgeschichte, gesellschaftliche Entwicklungen und Perspektiven. Hamburg: Männerschwarm Verlag.
  • Pommerenke, S. (2008). Küsse in Pink. Das lesbische Coming-Out-Buch. Berlin: Krug & Schadenberg.
  • Rauchfleisch, U. (2012). Mein Kind liebt anders. Ein Ratgeber für Eltern homosexueller Kinder. Ostfildern: Patmos.
  • Thorens-Gaud, E. (2012). Lesbische und schwule Jugendliche. Ratschläge für Lehrpersonen. Hilfe für Eltern. Zug, Klett & Balmer.
  • Voss, H.J. (2013). Biologie & Homosexualität. Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext. Münster: Unrast.
  • Aimée & Jaguar (D, 2008)
  • Blau ist eine warme Farbe (La vie d’adèle) (F, 2013)
  • Call me by your name (USA, 2017)
  • Carol (USA, 2015)
  • Der Kreis (CH, 2014)
  • Die verborgene Welt (SA, 2008)
  • Freeheld (USA, 2015)
  • Jongens (NL, 2015)
  • Love, Simon (USA, 2018)
  • Milk (USA, 2008)
  • Mario (CH, 2018)
  • Prayers for Bobby (USA, 2008)
  • Pride (GB, 2014)
  • Women love Women (USA, 2000)

Verbände und Vernetzungsmöglichkeiten

Hier finden Sie weiterführende Seiten zur sexuellen Gesundheit sowie zu Vernetzungsmöglichkeiten von Frauen, die Frauen lieben.

 

Informationen zur sexuellen Gesundheit von Frauen, die mit Frauen Sex haben (FSF)

 

Informationen zu Sex und Drogen

 

Beratungsstellen, Verbände und Vernetzungsmöglichkeiten


LGBTIQA+: Beratung zur sexuellen Orientierung, zur Geschlechtsidentität und zum Coming-out

Sie fragen sich, ob sie lesbisch, bisexuell, schwul, asexuell, pansexuell oder queer sind? Oder Sie haben Fragen zur Transidentität? Oder Sie möchten sich gerne outen, wissen aber noch nicht ganz, wie?

Auf der Fachstelle sind Menschen aller sexueller Orientierungen sowie Geschlechtervarianten herzlich willkommen – egal, ob gendervariante, gendernonkonforme, queere oder trans Menschen. Wir meinen alle Menschen, die sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht ganz oder nur teilweise identifizieren können.

Unser Team ist vernetzt mit kompetenten, queer- und transfreundlichen psychologisch-therapeutischen Begleitungen und Endokrinolog*innen. Die Fachstelle triagiert und leitet Personen an die gewünschten Fachstellen bzw. Fachpersonen weiter.

Auch beraten wir Menschen, die in ihrem Umfeld betroffene Personen kennen und im Coming-out-Prozess unterstützen möchten.

Sie erreichen uns wie folgt:

Beratung über den Live-Chat

Mo, Mi, Do: 9–12Uhr / 14–17 Uhr
Di: 9–12Uhr
Freitag geschlossen

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WhatsApp ist keine sichere Verbindung. Übermitteln Sie in der WhatsApp-Beratung deshalb keine Angaben zu Ihrer Person wie Namen, Alter, Adresse, Wohnort, Geburtsdatum etc., sondern nur Ihr Pronomen. Nach einer WhatsApp-Beratung löscht die jeweils beratende Fachperson den gesamten Chatverlauf. Falls Sie eine Beratung über eine sichere Verbindung wünschen, dürfen Sie uns während der Bürozeiten gerne unter 071 223 68 08 anrufen oder eine E-Mail senden.

Telefon während Bürozeiten

Mo, Mi, Do: 9–12Uhr / 14–17 Uhr
Di: 9–12Uhr
Freitag geschlossen

In Fällen von homo- und transphober Gewalt wenden Sie sich an die LGBT+ Helpline: 0800 133 133 / hello@lgbt-helpline.ch.

Weitere Informationen und Beratung unter Checkpoint ZH und Transgender Network Switzerland sowie im TransFlyer «trans Menschen. Das Wichtigste in Kürze»; sowie die Broschüre Trans.


LGBTIQA+: Definition

Die Vielfalt an sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten ist grösser als generell angenommen. Diese Vielfalt wird mit Kürzeln wie «LGBT», «LGBTI» oder «LGBTIQA+» beschrieben.

Was ist LGBT?

LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung. Sie steht für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender – also Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender. Es geht also einerseits um die sexuelle Orientierung (LGB), anderseits um die Geschlechtsidentität (T). Heute wird der Term häufig durch IQA+ erweitert, was für «inter», «queer» und «asexual» steht. Durch das Plus sind alle geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen inkludiert.

Sexuelle Orientierung vs. Geschlechtsidentität

Bei Transgender und auch Intersexualität handelt es sich um eine Frage der Geschlechtsidentität und nicht um eine sexuelle Orientierung. Trans Menschen können sowohl eine heterosexuelle als auch eine bi- oder homosexuelle Orientierung haben. In jüngerer Zeit wird auch das aus dem englischen Sprachraum stammende «queer» (dt. «seltsam» oder «sonderbar») als positives Synonym für LGBTIQA+ verwendet.

Ein Blick in die LGBT-Geschichte

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Begriff «Drittes Geschlecht» als Sammelbegriff für Menschen, die von heteronormativen Regeln abweichen. Beginnend mit Magnus Hirschfeld und vor allem ab Ende der 1940er Jahre unterschied die Wissenschaft immer mehr zwischen Homo- und Transsexualität. Der Begriff «Drittes Geschlecht» verschwand somit wieder. Besonders seit Stonewall* verwenden progressivere Kreise die ursprünglich negativ gemeinten Begriffe gay oder schwul mit verstärktem Selbstbewusstsein.

*Stonewall, auch Stonewall-Aufstand oder Stonewall-Unruhen genannt, war eine Serie von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizeikräften, Homosexuellen und Transmenschen in New York im Jahr 1969.

Geschlechtliche und sexuelle Minderheiten in der Gesundheitsförderung und Prävention

«Die Strategie «Gesundheit2020» des Bundesrates hält fest, dass grundsätzlich alle Bevölkerungsgruppen die gleichen Chancen auf ein gesundes Leben und auf eine optimale Lebenserwartung haben sollen (EDI, 2013). Welche Menschen sind gemeint? Menschen sind im Verlauf ihrer Kindheit und Jugend durch Stigmatisierung ihrer Geschlechtsidentität bzw. sexuellen Orientierung von gewissen Suchterkrankungen, Depressionen und Suizidversuchen deutlich mehr betroffen als gleichaltrige heterosexuelle Cis-Menschen.» (Gesundheitsförderung Schweiz, Faktenblatt 19). Die Fachstelle für Aids- und Sexualfragen setzt sich deshalb dafür ein, geschlechtliche und sexuelle Minderheiten und die damit verbundene Vielfalt in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Durch diese Sensibilisierung der Gesellschaft sollen Menschen aus der LGBTIQA+ Community mehr Akzeptanz erfahren.

Wurden oder werden Sie wegen ihrer sexuellen Orientierung oder sexuellen Geschlechtsidentität diskriminiert? Unsere Partnerorganisationen verfügen über eine rechtliche Beratungsstelle, die Sie kontaktieren können:

Bei Diskriminierung zu Intersexualität empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit InterAction, dem Schweizer Verein für intergeschlechtliche Menschen.


Was ist Diskriminierung?

Der Ausdruck «Diskriminierung» bzw. «Diskriminieren» stammt vom lateinischen Verb «discriminare» ab und steht für «trennen», «Unterscheidungen treffen», «aussondern». Soziale Diskriminierung umfasst die Benachteiligung von Menschen aufgrund gruppenspezifischer Merkmale wie:

  • ethnische und/oder nationale Herkunft
  • Hautfarbe und/oder Sprache
  • politische und/oder religiöse Überzeugungen
  • sexuelle Orientierung und/oder Geschlecht
  • Alter
  • Behinderung

Die Basis jeder sozialen Diskriminierung bildet das Konstruieren von Unterschieden: Eine gesellschaftliche Mehrheit definiert, wie ein Mensch zu sein hat und legt damit die gesellschaftliche Norm fest – z. B. «weiss, männlich, heterosexuell, christlich etc.». Gruppen, die nicht den dominanten Normen entsprechen, werden somit diskriminiert.  

Rechtliche und alltägliche Diskriminierung

Es wird unterschieden zwischen rechtlicher Diskriminierung (de jure) und tatsächlicher, alltäglicher Diskriminierung (de fakto). Die rechtliche Diskriminierung beschreibt die Ungleichbehandlung durch den Staat aufgrund von geltenden Gesetzen.

Abseits der Ungleichstellung vor dem Gesetz führen gesellschaftliche Zustände zur Stigmatisierung und Diskriminierung von LGBTIQA+ Menschen. Insbesondere diese im Alltag erlebte Diskriminierung kann emotional belastend sein. LGBTIQA+ Menschen sind dieser Situation nicht durch bestimmte Handlungen ausgesetzt, sondern bereits durch das blosse Bestehen ihrer Persönlichkeit. Erlebte Diskriminierung in Form von Ablehnung, Anfeindung, Mobbing, Bedrohung und Gewalt sind Risikofaktoren für die psychische Gesundheit von LGBTIQA+ Menschen.

Was kann eine Diskriminierung auslösen?

Diskriminierungen von LGBITQA+ Personen können unterschiedliche Folgen für die gesamte Gesundheit nach sich ziehen:

  • Verunsicherung und Ängste
  • Scham- und Minderwertigkeitsgefühle
  • Depressionen und Schlafstörungen
  • Erhöhung der Sucht- und Suizidgefahr

Massive körperliche Übergriffe wie eine Vergewaltigung oder eine schwerwiegende Prügelattacke können neben schweren körperlichen Verletzungen auch Traumata und Todesängste auslösen. Oftmals führt dies zu langjährigen Trauma-Behandlungen. Auch andauernde psychische Ausgrenzung und Gewalt über einen längeren Zeitraum können Angstzustände und Depressionen auslösen.

Was kann ich bei Diskriminierung tun?

Bei einem körperlichen Übergriff ist es wichtig, Hilfe zu holen und Hilfe anzunehmen:

  • Notruf wählen (112) und Polizei und Rettungswagen anfordern
  • Zeugen bitten, auf die Polizei zu warten und auszusagen
  • Allfällige Beweise sichern
  • Täter*innenmerkmale und Fluchtrichtung merken
  • Vorfall der LBGTI+ Helpline melden: 0800 133 133 oder via https://www.lgbt-helpline.ch/

 

Die LBTI+ Helpline hilft mit ihrem Beratungsangebot auch bei rechtlichen oder alltäglichen Diskriminierungsfragen: https://www.lgbt-helpline.ch/beratung/


Interessenvertretungen und Vernetzungsmöglichkeiten für die LGBTIQA+ Community

Weitere Informationen, Beratungs- sowie Vernetzungsmöglichkeiten in der LGBTIQA+ Community finden Sie hier:

  • Dawson, J. (2015). How tob e gay. Alles über Coming-out, Sex, Gender und Liebe. Frankfurt: Fischer.
  • Diverse Autor*innen (2020). QUEER SEX – whatever the fuck you want!
  • Downs, A. (2012). The Velvet Rage: Overcoming the Pain of Growing Up Gay in a Straight Man’s World (Englisch). USA, Little, Brown and Company.
  • Mildenberger, F. (2014). Was ist Homosexualität? Forschungsgeschichte, gesellschaftliche Entwicklungen und Perspektiven. Hamburg: Männerschwarm Verlag.
  • Pommerenke, S. (2008). Küsse in Pink. Das lesbische Coming-Out-Buch. Berlin: Krug & Schadenberg.
  • Rauchfleisch, U. (2012). Mein Kind liebt anders. Ein Ratgeber für Eltern homosexueller Kinder. Ostfildern: Patmos.
  • Thorens-Gaud, E. (2012). Lesbische und schwule Jugendliche. Ratschläge für Lehrpersonen. Hilfe für Eltern. Zug, Klett & Balmer.
  • Voss, H.J. (2013). Biologie & Homosexualität. Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext. Münster: Unrast.
  • Aimée & Jaguar (D, 2008)
  • Blau ist eine warme Farbe (La vie d’adèle) (F, 2013)
  • Call me by your name (USA, 2017)
  • Carol (USA, 2015)
  • Der Kreis (CH, 2014)
  • Die verborgene Welt (SA, 2008)
  • Freeheld (USA, 2015)
  • Jongens (NL, 2015)
  • Love, Simon (USA, 2018)
  • Milk (USA, 2008)
  • Mario (CH, 2018)
  • Prayers for Bobby (USA, 2008)
  • Pride (GB, 2014)
  • Women love Women (USA, 2000)
Hast du Lust, mitzumachen und deine persönliche Geschichte zum Thema Vielfalt zu erzählen?

Gesucht: Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie

22. Dezember 2022

Die Fachstelle für Aids- und Sexualfragen sucht nach Protagonist*innen für eine Videoclip-Serie, die in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz kommt. Thema: Vielfalt an sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsmodellen zeigen.

Text: Predrag Jurisic
Beitragsbild: pixabay.com

Hast du Lust, mitzumachen und deine persönliche Geschichte zum Thema Vielfalt zu erzählen?

Hast du Lust, mitzumachen und deine persönliche Geschichte zum Thema Vielfalt zu erzählen?

Idee zur Videoclip-Serie

Die einzelnen Protagonist*innen erzählen in ca. einer Minute ihre persönliche Lebensgeschichte zum Thema Vielfalt. Zur Umsetzung der Videoclip-Serie suchen wir deshalb Personen mit einem oder mehreren der folgenden Vielfaltsmerkmale:

  • eine bi-/pansexuelle Person
  • einen schwulen Mann
  • eine trans Person
  • eine non-binäre Person
  • eine intergeschlechtliche Person
  • eine Person vom Aro-Ace-Spektrum
  • eine heterosexuelle Person
  • eine Person, die in einer offenen oder polyamoren Beziehung lebt
  • Eltern einer Person, die eines der oben gelisteten Vielfaltsmerkmale hat

Eine lesbische Protagonistin haben wir schon gewonnen.

Bist du interessiert?

Dann melde dich bei predrag.jurisic@ahsga.ch und erfahre mehr über dieses Projekt.

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